Die drei Säulen der Evidenz Basierte Praxis (EBP)?
- Erfahrung,Expertise, (interne Evidenz),
- Aktuelle Forschungsergebnisse, (externe Evidenz), und die
- Patienten-Perspektive
in einem Klienten-zentrierten Therapiemanagement.
EBP bedeutet nicht die Behandlung nach "Kochbuch"!
Im Zentrum steht der Patient, seine individuelle Situation, seine Motivation in biomedizinischer und sozialer Hinsicht, seine Werte und Präferenzen.
Evidenz Basierten Praxis lässt Autoritäten nicht gelten. Es unterzieht jede Behauptung einer nüchternen Prüfung, beispielsweise durch systematische Forschung.
Bei der Evidenz Basierte Praxis geht es darum, Handlungen zu reflektieren.
Die historischen Anfänge von EBP
Eine frühe Studie im Sinne der EBP fand 1662 statt. Jan Baptiste von Helmont hinterfragte die Methode des Aderlasses und forderte seine Kollegen heraus: "Warum nehmen wir nicht mehrere arme Menschen mit Fieber und mehr, würfeln wer von wem behandelt wird, und zählen die Verstorbenen in meiner Gruppe und in eurer Gruppe."
Das entspricht einer modernen Studie: randomisierte Kontrollgruppe, prospektiv, multizentrisch.
James Lind - ein britischer Schiffsarzt im Jahr 1747, teilte zwölf Seeleute mit Skorbut in zwei Gruppen. Den Matrosen, die zur üblichen Nahrung zusätzlich Zitrusfrüchte erhielten erging es am besten. Zu der Zeit wusste kannte man kein Vitamin-C in den Zitronen, aber die Daten waren überzeugend.
Heute gilt ein kontrolliertes Studiendesign als unerlässlich, wenn es um die Wirksamkeit einer Therapie geht.
Ohne eine Kontrollgruppe kann man nicht sicher wissen, wie
sich die Teilnehmer ohne Behandlung entwickeln.